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Peter Hagendorf war hier!

Peter Hagendorf war hier!

Mit dem Tagebuch des Söldners Peter Hagendorf hat sich ein einzigartiges Ego-Dokument aus der Hand eines einfachen Soldaten erhalten. Ein Vierteljahrhundert, von 1625 bis 1649, führte Hagendorf Tagebuchaufzeichnungen, die 192 Seiten umfassen. Nüchtern erzählt sind es Grenzerfahrungen zwischen Leben und Tod; Emotionen drückte der Söldner kaum aus. Peter Hagendorf diente hauptsächlich im Regiment Papenheim auf kaiserlich-katholischer Seite, aber zwischenzeitlich auch für die Schweden.

Die erst 1988 von Jan Peters in den Handschriften der Preußischen Staatsbibliothek wiederentdeckte Quelle wurde seither vielfach ausgewertet. Es gibt mehrere für Film-Dokumentationen dazu.

Hagendorf kam mehrfach nach Pforzheim, das in seinem Tagebuch vierzehnmal erwähnt ist. Drei Passagen im Tagebuch berichten von Aufenthalten 1634/35 (allein fünfmal, darunter auch im längeren Winterquartier), 1639 (kurzfristig) sowie 1643 (wieder drei- oder gar viermal). In Pforzheim heiratete Hagendorf 1635 auch seine zweite Frau Anna Maria Buchler, die bei einem weiteren Aufenthalt 1643 mit ihrem vierten Kind (Hagendorfs achtem) ebenfalls in Pforzheim niederkam.1 Diese drei Passagen werden hier mit Abbildungen präsentiert, wobei die von Jan Peters geleistete Transkription2 von Wilfried Sprenger nach den für das Geschichtsportal „Enz-Kreis-Geschichte“ definierten Editionsgrundsätzen überarbeitet und von Konstantin Huber nochmals geprüft wurde. Besondere Merkmale der Orthographie Hagendorfs wie die Ligatur des ch, das meist nur als h erkennbar ist, oder der Kombination ndt, bei der das n kaum sichtbar ist, wurden wie bei Peters vereinfachend behandelt (vgl. Peters, Hagendorf, S. 33f.).

Die oft verballhornt wiedergegebenen Ortsnamen werden in Anmerkungen erläutert.


1 Am 6. August 1643. Aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges hat sich für Pforzheim keine Eheregister und nur das Taufbuch der Stadtkirche 1607-1647 erhalten, dass die Taufe des Sohnes Melchior Christoph jedoch nicht nennt. Das verwundert nicht, denn Hagendorf berichtet selbst, der Sohn sei „im Feldt“ getauft worden, also durch einen militärischen Feldprediger.

2 Peters, Jan (Hg.): Peter Hagendorf – Tagebuch eines Söldners aus dem Dreißigjährigen Krieg (Herrschaft und soziale Systeme in der Frühen Neuzeit – Bd. 14), Göttingen 2012.

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