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Der Landgraben bei Wiernsheim

Etwa 250 m östlich der L1134 macht der Wallgraben einen markanten Knick…

Etwa 250 m östlich der L1134 macht der Wallgraben einen markanten Knick im 90°-Winkel, verlässt hier die Oberamts- und Gemarkungsgrenze und verläuft entlang des Waldrandes nach Nordnordwesten. Insbesondere der den Äckern zugewandte Wallgraben ist hier beeinträchtigt und endet bereits wieder im Gewann „Raisersgrund“, wo er durch den nach Süden gewachsenen Ort Wiernsheim überlagert wird. 1930 attestierte Goessler dem Landgraben hier noch eine „gute Erhaltung“ und konnte ihn offenbar bis zur modernen Straße Wurmberg-Wiernsheim verfolgen. Ab dieser setzte er sich zudem noch ein kurzes Stück als Steinriegelwall fort. Auf der Kieserschen Forstkarte Nr. 111 hält der Landgraben direkt auf Wiernsheim zu. Die Richtung, die der Graben andeutet und die anhand einer in seiner Fortsetzung ansetzenden Flurgrenze auf der Urkarte zu vermuten ist, gibt ab dem Raisersgrund zunächst eine Linkskurve vor. Er könnte mit der heutigen Weiherstraße oder den Straßen Im Krügele/Lindenstraße identisch sein. Die Grenzführung im Ort dürfte der Hindenburgstraße und dem Marktplatz entsprechen. Hier prägte der Landgraben sogar den Namen des Ortsteils „Schanz“. Sein weiterer Verlauf nördlich des Ortes bis Pinache dürfte der L1134 entsprechen. Dafür sprechen seine Darstellung auf der Fortkarte Nr. 111 und der nach Goessler etwa 500 m nördlich von Wiernsheim gelegene Gewannname „Schanz“.1 Überliefert ist, dass der Landgraben westlich an Pinache vorbeilief.2 Es ist auffällig, dass auf der Urkarte die Straße kurz vor Pinache einen Knick nach Osten beschreibt, am nördlichen Ende des Ortes auf die Großglattbacher Straße trifft und wieder in ihre alte Flucht zurückkehrt. Offenbar wich die Straße mit der Anlage des Waldenserdorfes Pinache im Jahr 1699 vom hier noch 1930 bestehenden3 und behindernden Landgraben ab. Dieser bildete fortan die Westgrenze der rückwärtigen Grundstücke der westlich der Hauptstraße gelegenen Häuser. Nördlich der Öschelbronner Straße wird er in den Dürrmenzer Weg übergegangen sein.


1 Goessler, Landgräben, S. 363.

2 Königliches statistisch-topographisches Bureau (Hrsg.), Beschreibung des Oberamts Maulbronn, Stuttgart 1870, S. 277; 299.

3 Goessler, Landgräben, S. 363.