Totenregister Öschelbronn 1635
Beerdigungseintrag für den 16-jährigen Sohn Martin von Hans Knodel, der von Soldaten nach Lienzingen verschleppt und dort zu Tode gekommen ist, dessen Eltern ein halbes Jahr danach sein Grab öffnen ließen, um Gewissheit über die Umstände seines Todes zu bekommen
Öschelbronn, 28. April/8. Mai 1635
19. | Martin Knodel, Hans Knodels, des Schwartzen, Sohn, 16 Jar alt, hat mit den Crabaten fortgemüest, ist gen Lientzingen kommen. Wie er daselbsten umbkommen, weist man nicht gründlich. Als aber seines Tods halben etwaz Vermutung entstanden, haben seine Eltern ihne außgraben laßen und besichtiget und befunden, daz ers gewiß sei, welches doch erst ein ½ Jahr nach seinem Tod in Erfahrung gebracht worden. Custodiat Deus corpus et animam, introitum et exitum nostrum. Scriptum semestri post ipsius obitum violentum.1 28. Aprilis 1635. |
1 Lat. = Bewahre Gott Leib und Seele, unseren Eingang und Ausgang. Geschrieben sechs Monate nach seinem gewaltsamen Tod.
Quelle | Kirchenbuch Öschelbronn, Mischbuch 1558–1678. |
Original | Landeskirchliches Archiv Karlsruhe, online bei Archion: https://www.archion.de/de/viewer/?no_cache=1&type=churchRegister&uid=91854 |